7/05/2016

Die perfekte Hausfrau und warum ich das wohl nie sein werde...

Die perfekte Hausfrau…. 

Immer wieder komme ich in diese Situation…

Zu (man bemerke SPONTAN!) Besuch bei Bekannten. Das Haus (meistens NEU) blitzeblank, aufgeräumt, alles hat seinen Platz, nichts liegt herum. Der Rasen fühlt sich an wie Wolken unter den Füßen – unserer dagegen wie kleine Stecknadeln… 
Kein Geschirr in der Küche, keine Post auf dem Tisch, keine Schuhe, die irgendwo rumstehen und vor allem KEIN Spielzeug, das irgendwo rumliegt und das mit Kind?!

Ich komme ins Badezimmer… in ein Badezimmer, das so sauber ist, dass man wirklich vom Boden essen und über das Waschbecken lecken könnte… JA GENAU… 

Auch hier: keine Cremes, kein Deo, keine Haarprodukte, Glätteisen, Make-up oder Kleidung… einzig ein sauber verstauter Föhn begleitet von dem Satz: „Aber ich hab heute wirklich nicht aufgeräumt, tut mir Leid!“

Mein Kopf schreit laut WTF??!! Wie sieht es dann hier aus, wenn gerade aufgeräumt wurde?

Ich beschließe, dass sie nie in unser Haus kommen kann.

Wenn das hier nicht aufgeräumt ist, diese Räume, die noch sauberer gar nicht sein könnten.. kein Fitzelchen Staub am Boden, was ist das dann bei mir?

Wenn ich SAGE nicht aufgeräumt, dann MEINE ich nicht aufgeräumt… Das bedeutet bei mir:

Schuhe stehen und liegen in der Garderobe rum
Post liegt entweder am Tisch oder im Eingangsbereich oder im Wohnzimmer je nachdem wo der Mann sie grad wieder liegen lässt
Spielsachen liegen verstreut im Wohnzimmer, dazu kommt seit Neuestem noch ein riesiges aufblasbares Krokodil, das ja eigentlich in einen Pool gehört, es sich dort aber so einsam fühlt, dass es bei uns wohnen muss… (Ach, ja ich liebe das Mitgefühl unserer Kleinen!)
Nähmaschinen, Stoffe, Scheren und Stecknadeln auf dem Esstisch
Staub, Krümel und weiß der Himmel was sonst noch alles auf dem Boden
Geschirr in der Küche
Essen auf dem Herd 
WC mit dreckigem Spiegel (JA die Fantasie der Kinder ist wirklich traumhaft!) und Handtüchern am Boden
Betten, die nicht aufgebettet sind
stapelweise Klamotten die über der Badewanne hängen und haufenweise Pflegeprodukte im Bad… ganz zu schweigen, dass irgendjemand – ICH MEINE NIEMAND – über unser Waschbecken lecken wollen würde…

SO. 

Und dann frage ich mich… 

Wenn ich nun also mein Haus pikobello aufräume, putze, verstaue und am Ende fix und fertig bin aber sehr happy mit dem Ergebnis, dass ich endlich wieder mal ein sauberes, schönes und aufgeräumtes Haus habe (was ich natürlich am liebsten IMMER hätte) und es im Vergleich zu diesem anderen Haus.. diesen vielen anderen Häusern immer noch aussieht, als wäre nicht aufgeräumt…

Woran liegt das? 

Liegt das an mir? Habe ich einfach nicht die Qualitäten einer Hausfrau?

Oder liegt es an unserem Haus? Das nun einfach schon 20 Jahre alt ist, mitsamt seiner vom Tischler eingebauten Einrichtung und einer Aufteilung, die man heute ganz anders planen würde?

Nach reiflicher Überlegung, zwischenzeitlichen Selbstzweifeln und Besprechen mit meiner Mum komme ich zu dem Schluss, dass es wohl eine Kombination aus beidem ist.

Ich glaube, die Aufteilung der Räume, der Stil eines Hauses und das Alter der Einrichtung spielen schon eine gewisse Rolle für den Gesamteindruck eines Hauses. So weiß ich z.B., dass unser Wohnzimmer, das eine Holzdecke hat und komplett rundherum eingebaute Möbel inklusive Ofenbank und großem Kachelofen nun einfach NIE so offen und „clean“ aussehen wird, wie ein offener Wohnraum mit wenig Möbeln einer schlichten geradlinigen Couch und einem modernen Tisch.

ABER selbst wenn ich ein neues Haus hätte, putzt sich dieses nicht von selbst.

Das wirft die wohl wichtigste Frage auf:

WANN und WIE machen diese Super Hausfrauen das alles???

Ich hatte eine Theorie…

Es sind die Generationen… 

Meine Generation kehrt möglichst bald nach dem Kind in den Job zurück, arbeitet teil- oder auch vollzeit, vebringt seine Freizeit (besonders bei schönem Wetter) lieber in der Natur oder mit seinen Hobbies oder unternimmt etwas mit den Kindern, braucht und nimmt sich auch Zeit für sich selbst, stellt Haushalt und Kochen nicht an erste Stelle und erwartet vom Mann, dass dieser so wie es sich heute gehört im Haushalt mit anpackt.

Die vorige Generation bleibt so lange es geht zu Hause bei den Kindern, kümmert sich gern um den Haushalt, den Mann und alles was dazugehört. Liebt es zu Kochen (besonders vorzukochen!), hat immer genügend zu Essen im Haus und putzt oder wäscht auch bei schönem Wetter. Denn was muss, das muss! Erwartet nicht, dass der Mann sich in den Haushalt einmischt, denn schließlich ist das Frauensache. (àund SO denkt übrigens mein Mann!! :P ) 

ABER…

leider geht meine Theorie nicht ganz auf… denn da gibt es immer noch die, die irgendwie ALLES schaffen.
Job, Haushalt, Kind, Beziehung und sich selbst nicht zu vergessen!

All ihr Glücklichen, die ihr zu denen gehört – bitte wendet euch an mich und sagt mir:

WIE ZUM TEUFEL IHR DAS MACHT?!


Nein im Ernst… 

Ich habe einen Job, ein Kind, ein Haus, eine Beziehung, Hobbies und Freunde.

JA ich habe gerne ein aufgeräumtes Haus.
JA wir haben alle saubere Klamotten (hin und wieder)
JA wir haben auch genug zu essen (zumindest theoretisch)
JA ich verbringe meine Freizeit lieber mit schönen Dingen
JA ich richte mich nach dem Wetter (bei schönem Wetter wird sich erholt und bei schlechtem geputzt! SO WHAT?)

und 

NEIN ich putze nicht gerne. 
NEIN der Haushalt kommt bei mir nicht an erster Stelle
NEIN ich koche auch nicht gerne – zumindest nicht, das schnelle „es muss was auf den Tisch“ Kochen.
NEIN ich finde es nicht schlimm, wenn man sich mal was zu essen holt.
NEIN ich bin nicht die perfekte Hausfrau!



ABER ich kann glaub ich ganz gut damit leben… ;)

Habt einen schönen Tag bei Allem was ihr heute so macht…

… ich leg mich dann mal in die Sonne… ;P  




10 Kommentare:

  1. Oh jaa Bitte ich wüßte es auch gerne. Bei uns liegen auch Schuhe im Vorhaus mitsamt Rucksäcken, Geschirr in der Küche, Kleidung im Badezimmer über dem Hocker (sowie im Schlafzimmer über den berühmten Sessel gg).... und wenn ich alles super geputzt und weg geräumt habe kommen die Kids von Garten rein (das schöne frisch geputzte Bad). Also bitte, wie macht ihr das??¿??????????????��

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    1. same here!!! :) Sollte ich den ultimativen Tipp erfahren, gebe ich ihn natürlich gerne an dich weiter!! ;)

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  2. Hand heb!
    Bin genau wie du!

    Kein steriler Neubau dafür glückliche und erholte Familie ��

    Sehr schön geschriebn.

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    1. Vielen Dank! Tut gut zu hören, dass man nicht die Einzige ist!! ;)

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  3. Ich finde aufgeräumt oder schmudelig, schmutzig sind zwei verschiedene Dinge!! In diesem Sinne: „Ein aufgeräumtes Haus ist ein Zeichen für ein vergeudetes Leben.“

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  4. ...dies ist keine Ausstellung - wir wohnen hier... :D

    Oder, um das Flur-Schild einer lieben Freundin zu zitieren:
    "Excuse the mess - we just wanted to make you feel at home!"

    Also: Entspannt bleiben... auch wenn's schwerfällt.

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    1. ooohhh ich brauch unbedingt so ein Schild!!!! wie toll! :)

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  5. Hahaha!! Dasselbe hier!!
    Mich fragen immer alle, wie ich es schaffe, neben Job und Kindern noch zu nähen... Ganz einfach-die Wohnung sieht aus wie Sau. Irgendwo muss man Abstriche machen :-)

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    1. Jaaa das wurde ich auch schon oft gefragt... meine Antwort darauf ist meistens: ÄHM gar nicht!? :) Irgendwas kommt immer zu kurz!! :/

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  6. Ich musste gleich schauen, wie alt Du bist... Was heisst hier Generation? Ich bin 43, mein Mann hilft im Haushalt, nach 14 Wochen Mutterschaftsurlaub ging ich wieder arbeiten, unser Haus ist 7jährig, ich koche und nähe gerne.... ABER ich putze nicht gerne. Obwohl ich mich immer über das Resultat freue. Ich arbeite lieber im Garten oder gehe mit den Kindern in den Wald. Ich bin also auch keine Superhausfrau. Aber meine Kinder sind im Grossen und Ganzen glücklich, zufrieden, hilfsbereit. Das ist schon mehr als die halbe Miete! Und den Post habe ich erst jetzt gelesen, weil ich gestern gearbeitet habe und heute im Freibad war. Mit Essen aus dem Restaurant dort. Eben wie es sein muss wenn es mal heiss ist und der erste Ferientag ansteht....
    Liebe Grüsse
    Sabine

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